Sei Jushi Bismarck

Entstehung

Der Titelschriftzug von Sei Jushi Bismarck

Sei Jushi Bismarck (im Original: 星銃士ビスマルク, Sei Jūshi Bisumaruku, wörtlich übersetzt: Sternenmusketier Bismarck) ist eine 51-teilige japanische Zeichentrickserie (Anime), die vom 7. Oktober 1984 bis 25. September 1985 auf dem Sender Nippon Television Network lief. Der Name „Bismarck“ bezeichnet den verwandelbaren Kampfroboter und soll aller Wahrscheinlichkeit nach an das legendäre deutsche Schlachtschiff Bismarck aus dem 2. Weltkrieg erinnern. Die Serie ist ein Vertreter der Roboter-Animationsserien aus dieser Zeit und wurde von Studio Pierrot (heute nur noch „Pierrot“, japanisch: „Piero“) produziert. Hierzulande ist vor allem das Erstlingswerk „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ aus dem Jahr 1980 bekannt. Aus Sei Jushi Bismarck formte World Events Productions (WEP) später „Saber Rider and the Star Sheriffs“.

Das Logo von Pierrot, ein lachendes Clownsgesicht

In den 1970er Jahren liefen sehr viele Robot-Animes im japanischen Fernsehen: Mazinger Z (1972), Getter Robo (1974), Kotetsu Jeeg (1975), Yūsha Raidīn (1975), Magunerobo Ga Kiin (1976), Chōdenji Mashīn Borutesu Faibu (1977) und weitere. Mit der von Bandai produzierten Serie „Mobile Suit Gundam“ startete 1979 eine erneute Welle von Roboter-Anime-Serien. Die noch populärere Serie, „Macross“ von Studio Nue und Artland, entstand 1982 und feiert auch heute noch mit dem letzten Nachfolger „Macross Delta“ von 2016 Erfolge. Studio Pierrot wollte an dem Erfolg teilhaben und entwickelte folglich Sei Jushi Bismarck. Es ist eines der wenigen Werke von Pierrot, welches nicht auf einem Manga oder einer anderen Vorlage basiert. Es ist zu 100 % selbst entworfen und die Animatoren sowie Drehbuchautoren sollen einige Freiheiten bei der Umsetzung der Serie genossen haben. So hat man gelegentlich mit Konventionen gebrochen, indem man z.B. einige weibliche Charaktere in der Serie sehr progressiv, selbstbewusst und unabhängig dargestellt hat, was dem damaligen japanischen Gesellschaftsbild überhaupt nicht entsprach.

Erfolg

Ursprünglich war die Sendung auf sechs Monate (26 Episoden) ausgelegt, doch auf Grund der großen Resonanz bei den Zuschauern wurde die Serie auf ein Jahr (51 Episoden) verlängert. Danach war dann allerdings wirklich schon Schluss, was am nachlassenden Zuschauerinteresse gelegen haben dürfte. Jedoch wurden im Laufe dieses Sendejahres relativ viele Merchandising-Artikel herausgebracht, wie z.B. Spielzeuge von Bismarck und den Fahrzeugen der Teammitglieder, Essstäbchen, Taschen, Schüssel, Schuhe und vieles mehr.

Alles in allem war Sei Jushi Bismarck eine mäßig erfolgreiche, für Pierrot eine eher enttäuschend verlaufende Fernsehserie, da man an die ganz großen Erfolge von Gundam und Macross nicht herankam.

Im April und Juli 2002 erschienen in Japan zwei DVD-Boxen mit allen Episoden der Serie in einer digital überarbeiteten Fassung (remastered).